Ein Autor im Gespräch: Harald Ebert

von | 3. September 2025 | Neuigkeiten

Interview mit Harald Ebert zu „So sind die Deutschen! … sind sie so?“

Herr Ebert, ihr neues Buch „So sind die Deutschen! …sind sie so?“ erscheint in Kürze im IFB Verlag Deutsche Sprache und beleuchtet Klischees und Stereotypen über die Deutschen. Gibt es eine Zuschreibung, die Sie stets besonders amüsiert?

Zum Beispiel: Der Deutsche als Suffkopp.
Amusement, Schmunzeln und Lachen? Insbesondere während der Recherche zum Mittelalter in unserer Gegend, Rheinhessen. Die Begebenheiten in Rechtsangelegenheiten, Alkoholkonsum betreffend, und die Anekdoten rund um den Wein waren mir Quelle besonderer Heiterkeit. In Anlehnung an Balzacs Comédie humaine gäbe es hier Stoff für eine Komödie der Weinseligkeit. Wer weiß, wohin mein Bleistift mich noch treibt; vielleicht schreibe ich dieses Buch noch.

Und was lässt Ärger bei Ihnen aufkommen?

 Kopfschütteln bis zur Nackenstarre hat sich bei mir aufgrund der immer neuen Erfindungen durch Betroffenheits-Narren ergeben, die in Bereichen von noch verständlich-jugendlichem Idealismus bis zu faschistoidem Radikalismus auftauchen. Dass gerade auch in Deutschland die Mode der „Verstörungsattacken“, aus USA kommend, so schnell Verbreiter finden konnte, lässt einen nachdenken, ob das Vorurteil vom Deutschen mit radikaler Grundtendenz nicht doch mehr als ein Körnchen Wahrheit enthielte; und das bei den Jüngeren.

Was bedeutet der Titel Ihres Buches?

Die eingeschliffenen Aussagen über die Deutschen, über vermeintliche und tatsächliche Eigenheiten im Fühlen, im Denken, im Handeln der Deutschen zu überdenken; zu fragen, was davon bei näherem Anschauen und Untersuchen noch Bestand hat.
Eine Aufforderung, einige der am häufigsten zu vernehmenden Vorurteile unter die Lupe zu nehmen. Fragen stellen, um zu verstehen. Den Verstand einsetzen, von dem wir doch alle genug zur Verfügung haben, wenn René Descartes mit seiner Beobachtung recht hat: „Nichts ist so gerecht verteilt wie der Verstand. Denn jeder ist überzeugt, dass er genug davon habe.“
Die Frage im Titel soll anregen, herausfordern.

Wo und wie haben Sie die Inspiration für Ihr Werk gefunden? Was hat Sie dazu bewegt, dieses Buch zu schreiben?

Mein berufliches Leben war immer auch mitgeprägt von der Zusammenarbeit mit ausländischen Studierenden und Kollegen aus und in anderen Kulturkreisen. Ich habe einige Jahre im Ausland gelebt und gearbeitet, in Argentinien, in Japan … . Reiselust und Neugier drängten mich unentwegt, fremdes Terrain zu erkunden. Das brachte insgesamt eine Schatztruhe zusammen, voll mit Außen- und Innensichten zu den Deutschen, zu Gott und der Welt.
Wenn man in einem anderen kulturellen Raum lebt, atmet, erwächst einem ein anderes Verständnis der Eigenkultur, was das Einleben in der Fremdkultur wesentlich beeinflusst. Ein Kampf mit Auto- und Heterostereotypen findet statt, täglich; ein aufwühlender Lernprozess, im Verlauf dessen die eigene Biografie neu erfunden wird … im besten Fall. Und damit geht das Wachsen von Verstehen im neuen Umfeld einher mit dem Verständnis für die Besonderheiten im Verhalten der Menschen um einen herum.
Viel Unverständnis weicht dann dem Staunen, dem „Beginn vom Verstehen der Welt“ (Gadamer). Die Neugier hat mich nach den Wurzeln in heimischem und fremdem Erdreich graben lassen, um ein wenig mehr darüber zu erfahren, warum die eine Lilie Gift versprüht, um zu überleben, die andere aber nicht.

Was möchten Sie mit Ihrem Buch erreichen?

Dass der Leser ein halbes Pfund vergnügliche Unterhaltung in die Hand bekommt. Vielleicht noch etwas über die Deutschen erfährt, das er noch nicht wusste, vielleicht auch über sich selbst und über die Wurzeln von Urteilen, von Vorurteilen und überhaupt tradierte Beurteilungen.
Mein Wunsch: Den Leser erreichen, der dann mit Humor – im Sinne Jean Pauls – die menschlichen Unzulänglichkeiten mit einem verständnisvollen Lächeln zur Kenntnis nimmt, sich auch kopfschüttelnd wundert, ungläubig staunt, schmunzelt und durchweg köstlich amüsiert.

Das Buch kann hier bestellt werden.

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