Interview mit Kurt Gawlitta zu „Auf der Suche“
Herr Gawlitta, im IFB Verlag Deutsche Sprache ist nun Ihr Romam „Auf der Suche“ erschienen. Erzählen Sie doch einmal in Ihren eigenen Worten, worum es in diesem Buch geht.
Die frisch gebackene Abiturientin Julia rechnet in ihrer Festrede temperamentvoll mit der Schule ab. Tags drauf mutmaßen Julia und ihre Freunde Jan und Zita gemeinsam über ihre Zukunftspläne. Robert, Julias Großvater, will sie mit einem pädagogischen Projekt aus ihrer Ratlosigkeit herauslocken. Er schlägt ihnen ein einjähriges Praktikum vor und die Drei lassen sich auf den Plan ein. Als Themen wählen sie: „Die humane Stadt“, „Religion in der Gesellschaft“, „Medien und Journalismus“ und „Die mentale Verfassung politischer Machthaber“.
Sie haben bei uns schon einige Romane und Erzählungen veröffentlicht. Wie kam Ihnen die Idee zu diesem Buch, und gab es ein Ereignis, welches dafür entscheidend war?
Die ursprüngliche Idee geht auf ein jahrzehntealtes Konzept zurück, mal irgendwann ein Institut zu gründen, das etwas zur Ziel- und Sinnfindung im Leben beisteuern könnte. Das Institut sollte Vorträge, Erfahrungsberichte und Seminare für Menschen aller Altersgruppen, fernab formaler Eingangsvoraussetzungen, anbieten. Die Leitung hätten Referenten übernommen, die Eindrücke, Wissen, Fähigkeiten und Überzeugungen beisteuern konnten, die in üblichen Bildungsgängen und Ausbildungen sonst kaum vorkommen. Zu praktischen Schritten hat mein unausgereiftes Konzept leider nie geführt. Dieses Buch war eine späte Gelegenheit, den Gedanken nicht ganz untergehen zu lassen.
Ihr Roman handelt von einer Findungsphase nach dem Abitur. Hatten Sie damals konkrete Pläne und wussten Sie direkt wie es nach der Schule weitergeht?
Ich selbst hatte nach dem Abitur kein klares Ziel vor Augen. Entgegen dem Rat meines Vaters bin ich dann aus einer gewissen Ratlosigkeit seinem Berufsweg als Jurist gefolgt. Im Studium und im Beruf befielen mich nicht selten Zweifel, ob ich mich richtig entschieden hatte.
Wen möchten Sie mit diesem Roman ansprechen?
Künftige Abiturienten wären freilich die ideale Zielgruppe für das Buch. In erster Linie stelle ich mir allerdings Adressaten vor, die mit jungen Leuten vor oder bei ihrer Studien- oder Berufswahl in Berührung kommen und ihnen sagen könnten: „Horcht gut in Euch hinein und fragt Euch, wo Eure Neigungen und Interessen liegen. Knüpft dort an!“
Empfinden Sie das Schreiben eigentlich als mühsam?
In Gesprächen mit Franzosen oder Italienern in ihrer Sprache stellt sich schnell die Sehnsucht ein, dieses oder jenes so eingehend, so hintergründig oder so humorvoll ausdrücken zu können, wie es einem in der Muttersprache mühelos gelingt. Unvorstellbar für mich, die Schreibsprache zu wechseln, wie es beispielsweise Milan Kundera vom Tschechischen zum Französischen getan hat! Da mir in meiner Sprache der Weg vom Gedanken zu seiner schriftlichen Formulierung nicht schwer fällt, genieße ich es seit den letzten Jahren der Schulzeit ständig mehr, in deutscher Sprache zu schreiben.
Das Buch kann hier erworben werden.
Leseprobe / Vorstellung des Buches durch den Autor